Vogelbeobachtung: Möwenflug im belgischen Hafen und Kuckucke beim Vogelzug

Vögel online beobachten: Tracking-Daten auf Online-Maps

Moewen beobachten
Möwenflug Bildquelle: http://www.lifewatch.be/mediagallery

Das Geo-Tracking ermöglicht spannende Anwendungsmöglichkeiten im Bereich Naturschutz und Tierbeobachtung. Die breite Verbreitung von den kostenlosen Google Maps macht die Visualisierung der Daten einfach und für jeden zugänglich. Dieser Artikel zeigt zwei Beispiele, wie aus den Geo-Tracking-Daten der Vogelbeobachtung Online-Karten erstellt werden können.

Der Möwe auf der Spur: tägliche Flugrouten nachverfolgen

Zwei Monate lang haben die Forscher vom belgischen Projekt Lifewatch eine Möwe namens Eric mit einem GPS-Tag beobachtet. Die Monitoring-Daten zeigen die täglichen Flüge der Möwe. Das Nest von Eric befand sich in einem Hafen nahe der belgischen Stadt Brügge. Die Möwe flog entweder Richtung Nordsee oder tiefer ins Festland für die Nahrungssuche und überquerte dabei mehrmals die niederländische und die französische Grenze.

Auf dieser Karte sind die einzelnen Punkte von den Stationen von Eric gezeigt. Je dunkler die Farbe, desto häufiger war die Möwe an diesem Ort:

Eine andere Online-Karten zeigt die animierten Flugstrecken der Möwe.

Auf der offiziellen Seite von Lifewatch findet man noch mehr kartographische Datenvisualisierungen, die von der Möwe Eric stammen.

Nach einem zweimonatigen Beobachtungszeitraum musste das Tracking wegen des Wegflugs des Vogels in den Süden zu seinem Winterquartier beendet werden.

Vogelradar visualisiert den Vogelzug

Wie man die Vögel auch bei ihrer jährlichen Migration in den Süden beobachten kann, zeigt eine andere Website. Im Rahmen der Projektes „Cuckoo Project“ wurde der Vogelzug von den britischen Inseln Richtung Afrika mit Radar-Ortungen getrackt und auf Google Maps visualisiert: Der Anlass des Projektes war die Erkenntnis, dass die Population der Kuckucke in Großbritannien in den letzten Jahren dramatisch zurückgegangen war. So betrug der Rückgang der Kuckucke in England in den letzten 25 Jahren über 60%.

Hier die Karte mit den Vogelzug-Beobachtungen:

Vogelzug Kuckuck
Vogelzug-Karte Quelle: http://www.bto.org/science/migration/tracking-studies/cuckoo-tracking

Die Forscher erhofften sich durch das Projekt ein besseres Verständnis von dem Lebenszyklus der Tiere zu erlangen und am Ende die Gründe für den Rückgang der Population zu identifizieren. Dafür wurden fünf Vögel mit den solarenergiegetriebenen Tabs ausgestattet. Mit Hilfe der Tabs konnten die Forscher den Flug der Kuckucke zu ihren Überwinterungsstationen genau überwachen.

Hier kann man sich ein Video von dem Kuckuk-Projekt anschauen:
httpv://www.youtube.com/watch?v=MusqTJp1yeU&feature=youtu.be

Eines der Ergebnisse war, dass die westliche Flugroute über Marokko weniger erfolgreich war und viele Opfer unter den Tieren forderte. Während die östliche Strecke über Italien, Tunesien und Sahara bis zu hin zu dem tropischen Zentralafrika mit einer geringeren Sterblichkeit verbunden war. Die genauen Gründe für das Phänomen sind noch nicht geklärt. Die Forscher bleiben weiter dran und hoffen darauf, ihre Beobachtungsstichprobe in der Zukunft erhöhen und gleichzeitig dieselben Kuckucke über mehrere Jahre hinweg beobachten zu können. Interessenten können hier für die Unterstützung weiterer Untersuchungen spenden.

Weitere Links zum Thema Vogelbeobachtung:

Vogelmeldungen vom Niederrhein

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