Online Schiffsradar: Schiffsrouten online verfolgen

Marinetraffic: Schiffe online beobachten

Da der frühere Blogpost über den Flightradar auf ein sehr reges Interesse gestoßen ist und in mehreren Foren zitiert wurde, präsentiere ich heute noch eine Echtzeit-Karte mit Bezug zu Logistik und Verkehr. Diesmal geht es um einen Schiffsradar Marinetraffic, mit dem man die Schiffspositionen live auf der ganzen Welt beobachten kann.

Wie man Ship Tracking nutzt

Die Bedienung des Online-Tools ist intuitiv. Auf der Karte erscheinen zunächst grüne Kästchen mit Zahlen. Jede Zahl bedeutet die Anzahl der Schiffsobjekte in diesem Kartenabschnitt. Zoomt man etwas näher heran, kann man die einzelnen Schiffe sehen. An der Farbe des Schiffssymbols erkennt man, ob es sich um ein Passagierschiff, ein Frachtschiff, Tankschiff, Yacht oder noch etwas anderes handelt. Die Pfeilsymbole stehen für sich bewegende Objekte, während die Rauten bedeuten, dass das Objekt sich nicht bewegt, z.B. dass das Schiff vor Anker im Hafen steht.

Hier ist der interaktive Schiffsradar von der Nordsee:



Klickt man auf das Schiff-Symbol, bekommt man detaillierte Statistiken darüber: Schiffs-Typ, Landesflagge, Ziel, Geschwindigkeit und Routenverlauf. Es gibt auch eine große Bildergalerie mit zahlrechen Aufnahmen von vielen Schiffen. Die User können auch Ihre eigenen Bilder hochladen.

Da ich persönlich momentan nicht in der Küstennähe lebe, finde ich super, dass die Schiffsbeobachtung auch für Binnengewässer, also Flüsse und Seen, funktioniert.

Hier ist die Onilne-Map von den Schiffspositionen am Rhein:

Wie Schiffsradar funktioniert

Gesammelt werden die Daten mit Hilfe von so genanntem AIS (Automatic Identification System, zu Deutsch: Automatisches Identifikationssystem). Für Schiffe ab bestimmten Maßen besteht die Pflicht, das Seefahrzeug mit diesem Gerät auszurüsten. Um die gesendeten Daten zu empfangen, benötigt man die API-Stationen, die die Daten einsammeln und online an Marinetraffic senden. Natürlich kommt es immer wieder vor, dass bestimmte Schiffe auf der Karte nicht sichtbar sind. Der Grund kann einfach darin liegen, dass keine API-Station in der Nähe verfügbar ist. Übrigens kann jeder das Projekt selbst unterstützen, indem man eine API-Station bei sich zu Hause installiert und die Daten täglich 24 Stunden lang an Marinetraffic sendet. Wohnt man in einer besonders seltener und bisher noch nicht vom Schiffsradar erfassten Gegend, kann man sogar das API-Gerät vom Projekt geschenkt bekommen. Dazu bitte hier nachfragen. Übrigens: je näher zur Küste, desto wahrscheinlicher ist die Korrektheit der Schiffsdaten. Mitten im Ozean zeigt der Marine-Radar keine Schiffe an.

Wie kann man das eigene Schiff oder Boot auf Marineradar sichtbar machen

Wenn Sie möchten, dass Ihre eigene Yacht auf dem Schiffsradar 24 Stunden lang angezeigt wird, müssen Sie ebenfalls einen AIS-Transponder auf eigenem Boot installieren. Selbst, wenn es für die Yacht Ihrer Größe vom Gesetzt her nicht vorgeschrieben sein sollte. Es reicht aus, wenn Sie ein günstiges Gerät nehmen.

Alternativ kann man auch eine spezielle mAIS App herunterladen und darüber die Informationen senden. Wichtig ist, dass alle relevanten statistischen Daten korrekt eingegeben werden. Dann kann zum Beispiel die Seemannsfrau die Schiffsroute ihres Ehegatten jederzeit online nachverfolgen 🙂

Was Marinetraffic-Map sonst noch kann

Man kann mit dem Online-Tool außerdem die einzelnen Schiffe zu der eigenen Flotte hinzufügen und diese dann regelmäßig überwachen: Klick auf das Schiff – Alle Aktionen – Zu meiner Flotte hinzufügen. Für diese Funktion ist allerdings die Registrierung auf dem Portal notwendig.

Schiffsradar gibt es auch als App fürs Smartphones. Einfach Marinetraffic in der App-Suche eingeben. App ist kostenlos, dafür aber mit Werbeeinblendungen. Es ist gerade für unterwegs sehr spannend: beobachtet man zum Beispiel den Schiffsverkehr im Hamburger Hafen, weiß man mit Marinetraffic App schon im Voraus, welches Schiff bald am Horizont erscheint.

Alternative Schiffsradar-Tools

AIS ist ein internationales Schiffsüberwachungssystem, dementsprechend hat Marinetraffic.com kein Monopol darauf. Es gibt auch andere Online-Dienste mit denen man den Schiffsverkehr beobachten kann. Ein Beispiel ist www.fleetmon.com. Der Dienst ist allerdings in seinem vollen Funktionsumfang kostenpflichtig und eignet sich eher für professionelle und gewerbliche Nutzer. Dafür hat man den Schiffsradar ohne Werbung, mit Support und der Möglichkeit zum umfassenden Datenimport. Der Dienst wird vom Hamburger Stadtportal auf der eigenen Website eingesetzt: http://www.hamburg.de/schiffsradar/

Wer Lust und Laune hat kann auch diese kommerzielle Anbieter studieren:
http://www.hafenradar.de/de
http://www.vesseltracker.com/de/Home.html

Ansonsten noch viel Spaß mit der Online-Schiffsbeobachtung!

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5 Gedanken zu „Online Schiffsradar: Schiffsrouten online verfolgen

  1. Sehr geehrte Damen und Herren,

    ist die Nutzung von Flugradar und Schiffsradar, kostenpflichtig? ( PC )

    Für Ihre Auskunft, bedanke ich mich schon im Voraus.

    Mit freundlichen Grüßen,

    Schmidt

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