Die neuen Satellitenbilder von Microsoft
Microsoft erweitert seinen Kartendienst Bing Maps mit neuen Satellitenbildern. Das Update wurde bereits am 28.02. im offiziellen Bing Maps-Blog angekündigt. Es wurden Satellitenaufnahmen mit einer Gesamtfläche von ca. 13 Mio. Quadratenkilometer geupdated. Die neuen Bilder stammen von Terracolor und haben eine Auflösung von 15 Metern pro Pixel.
Hier sind die wichtigsten Highlights von dem neuesten Bing Maps-Update:
- Bessere Aufnahmen von den Regionen mit wolkenreichem Himmel. Dort wo früher die Erdoberfläche von den Wolken verdeckt war, sollen jetzt mehr Details zu sehen sein.
- Die Bilder vom Meeresboden wurden verbessert. Durch den Farbwechsel (von hell bis dunkel) werden die Topografie und die Meerestiefe dargestellt.
- Außerdem wurde die Datenbank von Bing Maps um hochauflösende Orthofotos erweitert, die von den Flugzeugen in großer Höhe aufgenommen wurden. Als Beispiel verweist der Bing-Blog auf die wirklich beeindruckenden Bilder von Lübeck.
Der Vergleich: Google Maps oder Bing Maps
Ich wollte den neuen Satellitenkarten von Bing auf den Zahn fühlen und diese anhand einer kleinen nicht-repräsentativen Stichprobe mit Google Maps vergleichen. Kann Microsoft dank dem großen Update jetzt wirklich mehr bieten als der Rivale Google?
Als erstes Beispiel schauen wir uns die Online-Karten von Fidschi an. Sowohl Bing als auch Google zeigen nicht ganz wolkenfreie Bilder von der Inselgruppe. Google scheint eine detailliertere Meeresbodenkarte zu haben als Bing. Wohingegen Bing den Eindruck von insgesamt hochwertigeren Aufnahmen vermittelt: zumindest kann man die Konturen der Flussverläufe bei Bing viel besser sehen als bei Google.


Der Nachteil von Bing Maps: die Aktualität
Zurück nach Deutschland: die nächsten Aufnahmen zeigen den Mannheimer Hauptbahnhof und die Umgebung. Und schon wird ein Nachteil von Bing Maps deutlich: die Bilder sind nicht ganz aktuell. Das Gebäude vom Intercity Hotel, mit dem Bau dessen bereits im Jahr 2009 begonnen wurde, ist auf Bing Maps einfach nicht vorhanden. Auch in anderen Foren wird es über die veralteten Bilder auf Bing Maps diskutiert.


Der Vorteil von Bing Maps: die Sommeraufnahmen
Bei einer Sache kann Bing aber noch punkten. Die Städte in den nördlichen Regionen sind auf Google Maps in der Regel von Schnee umhüllt. Kein Wunder – die meiste Zeit des Jahres es ist kalt und es schneit heftig im Norden.
Umso toller ist es, dass Bing sich anscheinend extra darum bemüht hat, den Norden während der kurzen Sommerzeit zu fotografieren und die grünen sommerlichen Aufnahmen in die Datenbank aufzunehmen.
Hier ein Beispiel: Die Bilder von Anchorage in Alaska.


Das gleich gilt übrigens auf für die Stadt Cheboksary in Russland:
Zum Schluss noch ein paar Worte zu dem neuesten Patent-Streit zwischen Bing und Google Maps. Mit dem Update hat Bing bewiesen, dass man qualitativ zumindest in der gleichen Liga mit Google Maps mitspielen kann. Deswegen ist es echt schade, dass man versucht, den Konkurrenten über die gerichtliche Schiene mit zweifelhaften Argumenten zu bekämpfen. Stattdessen sollte man inhaltlich mit dem Produkt überzeugen – wozu man durchaus in der Lage ist.
Hallo Andrei,
ich arbeite im Moment auch mit Bing Karten und wollte gerne wissen was du für Erfahrungen mit Adressen in China gemacht hast. Ich habe Schwierigkeiten meine ca. 2.000 Adressen in China auf Basis von Bing Karten zu finden. Leider wurde sogar überhaupt keine gefunden…
VG Daniel